Mittwoch, 17. September 2008

Zwischenstand nach einem Monat Korea

Die ersten vier Wochen meines Aufenthaltes sind nun schon rum und die Halbzeitpause in FN ist schon in zwei Wochen.
Soweit gefällt mir Korea sehr gut, die Gegend an sich ist landschaftlich sehr schön. Ich als Europäer finden die Landschaft mit diesen grünen Bergen-Hügeln und den saftig grünen Reisfeldern einfach klasse. Wie es nach etlichen Jahren ist wenn man einfach keine Reisfelder mehr sehen will weiss ich jedoch nicht. Glaube dann wird es eher langweilig da überall wo eine ebene Fläche zu finden ist, entweder Reis angebaut wird oder Industrie - Häuser stehen.

Des Weitern gibt es hier einfach keine richtigen Berge. Die Berge die es hier gibt, sind eben doch eigentlich nur Hügel mit tiefen Tälern. Aber wie gesagt landschaftlich sehr schön.

Zu den Städten, hier in Changwon ist es doch sehr "westlich" zumindest könnte man ohne Probleme nur westlich essen und dem koreanischen Leben aus dem Weg gehen. Das tägliche Leben beherrscht hier jedoch nur die Arbeit-Industrie. Geht man aus einem solchen Ballungsgebiet raus, so findet man sich schnell in der absoluten Provinz wieder. Diese Seite Koreas ist deutlich einfacher, traditioneller und wirklich asiatisch. Jedoch geht der Trend hier deutlich dazu über, dass immer mehr Menschen in Ballungsgebieten wie Changwon wohnen.

Diese Stadt hat es innerhalb weniger Jahre zu einer der Größten Südkoreas geschafft. Solch eine Vergrößerung geht natürlich nur mit Plattenbau-Architektur-Sünden die Ihres gleichen suchen. Solche Wohnkomplexe in denen man wahrscheinlich in "Haus-20" "Appartment-1290" wohnt sind schon sehr krass.

Mit der Mentalität komme ich zuweilen recht gut zurecht. Natürlich muss man dafür offen sein. Will man mit den selben Maßstäben und Gepflogenheiten weiterleben wie in Deutschland hat man hier eher ein Problem. Es ist einfach eine andere Kultur, mit anderen Gepflogenheiten und anderen Sitten. Diese kennen und verstehen zu Lernen ist sicherlich eines der wichtigsten Dinge wärend meines Aufenthaltes. Das heisst nicht das diese besser oder schlechter sind, Sie sind einfach anderst und wenn man Ihnen offen gegenüber steht auch unproblematisch.

Einz ist jedoch klar, man ist nun mal nicht in Deutschland und sollte sich auch so verhalten.
Ich würde in Deutschland sicherlich anders reagieren, wenn mir beim Autofahren einer von links die Vorfahrt nimmt oder mit Warnblinker ansagen will das er abbiegt.
Auch persönliche Fragen von Fremden sind hier einfach normal. Man muss nunmal zuerst erzählen was man Arbeitet, woher man ist und ob man Verheiratet ist oder singel. Dies ist aber nicht neugierig oder forsch aufzufasssen, dies dient einzig der Einschätzung und der Art mit welchem Respekt - welcher Höflichkeitsstufe der Gegenüber mit dir umzugehen hat.
Nur ich verstehe immer noch nicht warum ich und alle anderen Singls in der Firma zu dem Feiertag Chuseok Socken von der Firma geschenkt bekommen haben...???

Gerade Vorgestern habe ich einen deutschen Siemens Mitarbeiter getroffen, der wirklich nur am klagen war (Koreaner seien unfreundlich, rücksichtslos, falsch und das Essen sei furchtbar). Also ich verstehe das nicht, Die Koreaner die ich bisher kennengelernt habe sind alle super freundlich, überaus höflich und hilfsbereit. Man muss nur offen auf Sie zu gehen. Wenn man von den Eigenheiten dieses Landes nichts mitbekommen will und am liebsten jeden Abend Pizza und Bratwurst essen möchte, sollte man besser in Deutschland bleiben.

Wie gesagt bisher fühle ich mich sehr wohl, aber manchmal fühlt man sich auch irgendwie "unsichtbar" in einer Masse von Koreanern.

Also es bleibt spannend, aber so ein gaaanz klein wenig freue ich mich auch wieder auf die Heimat, deutsches Radio beim Autofahren und ein kühles Weizen!

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