Montag, 27. Oktober 2008

Wie kann man den koreanischen Arbeitsalltag verstehen?

...das habe ich mich doch das eine oder andere Mal gefragt, wie hält der normale koreanische Angestellte dieses Arbeitspensum aus. Ich behaupte jetzt nicht das extrem viel gearbeitet wird aber die Zeiten die gearbeitet werden sind wirklich hart.

Wenn man sich das koreanische Bildungssystem ansieht wird einem einges klar. Hierzu ein kleiner Auszug aus einem Artikel, in dem es hauptsächlich um den Test zur Vergabe der begehrten Studienplätze und dessen Vorbereitung geht.

"Süddeutschen Zeitung - Jugend ohne Schlaf",

"...Da der Test für alle Oberschüler gleich ist, werden vor allem Fakten auswendig gelernt, aber kaum eigenständiges Arbeiten geübt und Kreativität gefördert."

"...Am Prüfungstag hält das ganze Land den Atem an. Beamte und Angestellte gehen später zur Arbeit, damit es nicht zu Staus kommt; die Polizei bewacht den Transport der Multiple-Choice-Aufgaben. Für Flugzeuge herrscht eine halbe Stunde lang Start- und Landeverbot, weil es im Englischtest eine Übung zum Hörverständnis gibt."

"...Bildung ist in Südkorea auch ein großes Geschäft. Im Jahr 2004 gaben Eltern insgesamt 14 Milliarden Dollar dafür aus."

"...So quälte sich Sun Yon durch ein enormes Arbeitspensum. Nach dem Unterricht an der High School in Seoul fuhr sie nachmittags zu den Kursen, die gegen 21 Uhr endeten. Mit der U-Bahn ging es nach Hause, wo noch die Hausaufgaben warteten. Auch am Wochenende wird gepaukt, oft müssen sich Schüler das Sprichwort anhören: "Mit vier Stunden Schlaf hat man alle Chancen, fünf Stunden sind zu viel." Die meisten beißen sich durch, da Kinder im konfuzianisch geprägten Südkorea den Eltern selten widersprechen und alle Freunde das gleiche Programm absolvieren. Die Schattenseiten des Verfahrens, das der Pädagogikprofessor Jean-Gon Cheong "die Hölle auf Erden" nennt, werden aber immer deutlicher: Betrugs- und Bestechungsfälle häufen sich, unter Schülern nehmen Depressionen zu, spektakuläre Selbstmorde schockieren das Land."

Diese anerzogene Arbeitsweise aus Auswendiglernen, machen was der Ranghöhere einem sagt, nicht widersprechen und das Ertragen der enormen Arbeitszeiten und der momentanen Situation spiegelt sich dementsprechend im Arbeitsleben und in den Sochu spiegelnden Augen wieder.

Ein anderes Interessantes Phänomen, jeder hat hier eine Aufgabe, die sehr ernst genommen wird. Die Arbeitslosenquote ist demnach sehr gering und jeder findet eine Aufgabe, auch wenn es das Einsammeln von Kartonagen:
,dass Putzen der "Parks":

oder das Putzen der Fugen des Bürgersteiges ist:

Lastenträger in Seoul:

Super sind auch die netten Damen die einem das Parkticket reichen:

Auf der abgebildeten Kreuzung vor dem Lotte-Departement-Store könnt Ihr mal versuchen die Anzahl der Lotte Mitarbeiter zu zählen welche sich um das korrekte Einparken der Kunden kümmern.
Einfach draufklicken dann isses größer und Ihr stellt fest das ganze 7 Leute den Verkehr regeln. Dazu kommen noch 2 Parkeinweiser und die Ticketfrau. Naja 10 Leute für den Parkplatz geht doch oder?

Keine Kommentare: